dies ist kein das von den medien propagierte idealbild der frau verherrlichender post, nur eine kleine bestandsaufnahme der selbstwahrnehmung.ich bin generell zufrieden mit mir. mit meinem aussehen: ich bin klein, nicht der kurvige sexbombentyp aber das nutze ich zu meinem vorteil - mein kleidungsstil unterstützt eher das elfenhafte, zarte, sodass ich mir um `mangelnden sexappeal´ keine gedanken mache.
da ich auch niemals wirkliche, vor allem in der pubertät vorkommende identitätsprobleme hatte, sondern mir immer mehr selbst ein vorbild war, bzw. vom zeitgeist unabhängige idole hatte, liegt meine inspiration im theater, in der musik, literatur, in lauen sommernächten.
nicht in flatterhaften schönheitsbildern, denen sich anzupassen man den drang verspüren könnte.
kurz, in worten, die diversen zen-meistern das wurzel-chakra hinuntergleiten würden wie zart erwärmtes patchouli-öl: ich ruhe in mir.
nicht auf die art, die sich gemütlich auf das sofa fläzt und sich während germany´s next topmodel eine tüte chips zu gemüte führt. ich achte auf meine ernährung, tausche seit neuestem auch gerne mal den komfort öffentlicher verkehrsmittel gegen die strapazen des fahrradfahrens ein und zu germany´s next topmodel gibt es marshmallow-fruchtspieße.
aber doch: ich verfüge über einen zustand innerer ruhe.
umso mehr erschüttert es mich, wenn kleine, unbedacht ausgesprochene kommentare die kraft haben, mich wahrhaft zu erschüttern.
so geschehen dieser tage: ich sitze an harmlos und sprengstoffarm wirkendem samstag morgen mit dem liebsten auf dem sofa und aus koffeingetränkter laune heraus sprechen wir darüber, wie wohl unsere kinder aussehen würden - an dieser stelle greife ich zum megaphon und rufe zu allgemein erhöhter wachsamkeit auf.
kurzes gekicher. winzige schlucke kaffee. dann ein verbaler kinnhaken.
loverboy (unschuldige konversation betreibend, sich der nahenden gefahr nicht bewusst): naja, wir haben jetzt ja beide eher nicht so lange beine, da müsste man sich natürlich fragen, wie sich das auf kinder auswirkt.
verdammt, das hat gesessen.
ich bin nicht groß, aber ich war auch nie jemand, der körperliche länge als besonderes schönheitsmerkmal sah. siehe oben genannte elfenhaftigkeit.
meine beine sind auch nicht überproportional kurz, sie sind einfach meiner höhe angepasst. wären sie das nicht, würden sie mir bis zu den schultern reichen. und ich trage ehrlich gesagt gerne dekoletée.
in diesem moment allerdings: schockstarre. weitere schlucke zu heissen kaffees und gedankenkarussel.
und dann, obwohl ich in meinem leben nie daran gedacht habe, dieser kleine boshafte gedanke, mehr ein gefühl eigentlich: das gefühl der unterlegenheit. gegenüber größeren menschen. menschen mit überproportional langen gliedmaßen oder solchen, die ihren kopf gerne direkt auf der hüfte balancieren.
später ergoss ich noch eine halbvolle kaffeetasse auf den crèmefarbenen teppichboden des verbalen boxweltmeisters und brach stellvertretend in tränen aus.
edit: um keine zweifel aufkommen zu lassen: selbstverständlich kann ich mir
trotz gelegentlichem (beidseitigen!) verbalen falschabbiegens keinen
wundervolleren, hinreissenderen menschen an meiner seite vorstellen. diese anmerkung ist eigentlich überflüssig, wurde aber in angedenken an
bekannte wortgewordene fehlfahrten und umwege dennoch für sinnvoll
befunden.
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